Kann eine Geschichte über einen Kranken, der als unheilbar abgestempelt wird und über zwanzig Jahre lang ein Seelenleiden hat, denn interessant und lesenswert sein?
So eine Leidensgeschichte zieht einen doch nur runter, sollte man meinen. Die Geschichte vom Überleben Robert Winterkorns ist eine Mut machende Dokumentation, die zeigt, dass Robert trotz seines Leidens niemals aufgibt. Es ist eine in aller Tragik spannende – streckenweise komische – Geschichte, die einen mitnimmt. Sie reißt geradezu mit in ein von Robert seelisch als grau empfundenes und trotzdem in all seinen Facetten buntes Leben. Es ist nicht zuletzt eine Geschichte, die einige skurrile Auswüchse der letzten zwanzig Jahre in psychiatrischen und alternativen Therapien karikiert, ohne dabei die bemühten Therapeuten anzugreifen.
Auf Roberts Psyche wachsen eines Tages »Geschwüre« des »Seelenkrebses«, wie er selbst seine Erkrankung im Laufe der Jahre nennt. Die Schilderung seines Lebens zwischen Alltag und Therapien zeigt eine andere Welt, die neben der sogenannten »Normalität« existiert, eine Welt der Hilflosigkeit Roberts und des weitgehenden Unverständnisses seines Umfeldes. Robert begegnet seinem schwierigen Alltag trotz aller Qualen und seiner Verzweiflung mit seinem unerschütterlichen ironischem Humor und seinem festen Glauben an Gottes Sohn, Jesus Christus. Der hält ihn am Leben, während alle Medikamente nur eine geringe Linderung bringen. Er leidet unter starken körperlichen Schmerzen, Schwächezuständen, Schlaflosigkeit und quälenden Angstattacken. Bekommt Robert die Chance zur Heilung? Strategien zum Bewahren der Hoffnung werden aus der Not geboren mit der Kraft einer höheren Macht, denn die Hoffnung stirbt immer zuletzt.